Abdominaler Ultraschall in der Kleintierpraxis

Präzise Diagnose in entspannter Atmosphäre

Ein Ultraschall des Bauchraumes – oder auch Abdomen-Sonographie genannt – ist ein äußerst hilfreiches Diagnoseverfahren in der modernen Kleintiermedizin. Mithilfe dieser bildgebenden Technik lassen sich physiologische und pathologische Strukturen, sowie Organe im Bauchraum von Hunden, Katzen und Heimtieren detailliert abbilden. Dies ist eine wertvolle Möglichkeit, Krankheiten genau zu diagnostizieren, deren potenzielles Ausmaß einschätzen zu können und einen eventuellen chirurgischen Eingriff so genau wie möglich im Voraus zu planen. Aber auch für die Feststellung einer Trächtigkeit ist ein abdominaler Ultraschall unverzichtbar, da dieser auch Auskunft über die Vitalität der Welpen geben kann.

Wann ist ein abdominaler Ultraschall sinnvoll?

Ein Ultraschall des Bauchraumes kann vielseitig zu Rate gezogen werden:

– Erbrechen und Durchfall

– Inappetenz und Gewichtsverlust

– Blut im Urin oder Kot

– Schmerzen im Bauchbereich

– Umfangsvermehrungen

– Fremdkörperaufnahme-Verdacht

– Trächtigkeitsuntersuchung

Durch den Ultraschall können wir alle Organe im Bauchraum untersuchen. Die Untersuchung ist besonders hilfreich, um raumfordernde Strukturen (Tumore), Entzündungen, innere Blutungen oder abnormale Flüssigkeitsansammlungen im Bereich der Bauchhöhle frühzeitig zu erkennen. Außerdem liefert der Ultraschall als einziges Bildgebungsverfahren ein bewegtes Bild und auch eine Darstellung der Blutgefäßversorgung ist über diese Technik sehr gut möglich.

Ablauf der Untersuchung

Der Ultraschall ist für das Tier schmerzfrei und durch gute Planung und ein eingespieltes Team bei uns so stressfrei wie möglich. Für eine bestmögliche Bildqualität ist eine Rasur der zu untersuchenden Stelle absolut notwendig, um die Ankopplung des Schallkopfes zu optimieren. Mit einem Ultraschallkopf, der sanft über den Bauch geführt wird, lassen sich hochauflösende Bilder der Organe erzeugen, indem dieser Schallkopf Schallwellen aussendet, die von den unterschiedlichen Gewebearten in der Bauchhöhle verschieden reflektiert werden. Diese Reflexion erzeugt dann ein Graustufenbild der Organe für uns. In den meisten Fällen muss Ihr Tier dabei nicht narkotisiert werden und kann ganz entspannt auf dem Rücken liegen. Sollte Ihr Tier sehr ängstlich sein oder zu starke Schmerzen haben, ist aber auch eine leichte Sedation möglich, um die Untersuchung für Ihr Tier so angenehm wie möglich zu gestalten.

 

Um die Organe am besten anschauen zu können, ist es wichtig, dass Ihr Tier etwa 12 Stunden vor der Untersuchung kein Futter mehr bekommt, damit der Magen- und Darminhalt die Sicht nicht beeinträchtigt.

Auch die Untersuchung der Blase kann durch Sie als Tierbesitzer*in verbessert werden: bitte lassen Sie Ihr Tier vor der Untersuchung möglichst keinen Urin mehr absetzen und verzichten Sie auf eine große Gassi-Runde vor dem Termin. So ist die Harnblase gut gefüllt und lässt sich bestmöglich untersuchen.

 

Die Ultraschalluntersuchung ist ein Verfahren, bei dem keine Röntgenstrahlen zum Einsatz kommen. So ist es auch für Sie als Besitzer*in in der Regel möglich, bei der Untersuchung ebenfalls anwesend zu sein. Die meisten Ultraschallgeräte ermöglichen es, gesehenes als statisches Bild zu speichern und somit später erneut anzusehen oder auch an Kolleg*innen zu versenden. Diese Funktion ist ebenso für die Erläuterung der Befunde praktisch.

Abdominaler Ultraschall und chirurgische Eingriffe

Ein weiterer entscheidender Vorteil des Ultraschalls ist die Planung möglicher chirurgischer Eingriffe. Wenn beispielsweise eine Gewebeveränderung wie eine Umfangsvermehrung oder eine Flüssigkeitsansammlung festgestellt wird, kann der Ultraschall helfen, genau zu beurteilen, ob und wo ein Eingriff notwendig, beziehungsweise möglich ist. Mithilfe der Sonographie kann die Größe, Lage und Beschaffenheit der abnormen Struktur bestimmt werden, was im Falle einer Operation entscheidende Informationen für den Chirurgen liefert.

 

In vielen Fällen ermöglicht der Ultraschall auch minimal-invasive Maßnahmen, wie z. B. die gezielte Punktion einer Zyste oder der Harnblase, oder die Entnahme von Gewebeproben für weiterführende Diagnostik.

Prävention und Vorsorge (vor allem für ältere Patienten)

Auch in der Vorsorgemedizin spielt der abdominale Ultraschall eine wichtige Rolle. Bestimmte Erkrankungen, insbesondere solche, die häufig bei älteren Tieren auftreten, können so bereits in einem sehr frühen Stadium erkannt werden. Die regelmäßige Kontrolle des Bauchraums durch Ultraschall kann helfen, Tumorerkrankungen und Organveränderungen frühzeitig zu diagnostizieren, sodass eine passende Therapie rechtzeitig eingeleitet werden kann. Bei Hunden ab einem Alter von etwa 8 Jahren wird eine jährliche Sonographie des Abdomens empfohlen, um anfällige Organe wie beispielsweise die Milz, Prostata oder die Bauchspeicheldrüse überwachen zu können.

Fragen & Antworten zum Thema Blasensteine

Häufig ist eine falsche Fütterung ursächlich für Blasensteine!

Ursachen können sein:

  • Mineralstoffe im Futter sind zu hoch dosiert oder in einem falschen Verhältnis
  • Es wird zu viel gefüttert von einem Futter mit einem guten Mineralstoffverhältnis
  • Bei der Katze die Fütterung von (zu viel) Trockenfutter
  • Eine vorherige Infektion der Harnwege
  • pH-Wert-Veränderungen des Urins, z.B. durch längere Medikamentengaben
  • Übergewicht und Bewegungsmangel
  • Harndrang
  • Schmerzhafter Urinabsatz
  • Häufig und kleine Mengen Urin werden abgesetzt
  • Bis hin zu seltenen oder gar keinem Urinabsatz
  • Getrübter Harn und/oder Blut im Urin
  • Katzen setzen den Urin an unüblichen Stellen ab
  • Kater lecken vermehrt am Genitalbereich, bis hin zur Entzündung/Absterben der Penisspitze

Sollte/n der/die Harnstein/e oder Harngrieß die Harnröhre komplett verschließen, kann es zum Urinrückstau bis in die Nieren kommen. Dieser kann dazu führen, dass der Harn nicht mehr aus dem Körper gelangt und es zu einer Harnvergiftung (sogenannte Urämie) kommt. Das kann zu einem stark gestörten Allgemeinbefinden bis hin zum Tod führen, wenn es nicht zeitnah behoben wird. Sehr selten kommt es bei Harnsteinen zu einem Reißen der Harnblase.

Nach der Aufnahme des Vorberichts und der ausführlichen klinischen Untersuchung Ihres Tieres kann meist schon eine Verdachtsdiagnose gestellt werden. Auffällig sind beim Abtasten der schmerzhafte Bauch und die stark gefüllte Blase.

Als weiterführende Untersuchung werden in der Regel der Urin mit einem Harnstick und unter dem Mikroskop auf sogenannte Harnkristalle untersucht. Manche Harnsteine können mit dem Röntgen sichtbar gemacht werden (ggf. mit Kontrastmitteln), aber nicht alle!

Zusätzlich sollte daher auch immer eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt werden. Es bietet sich an, auch ein Blutbild anzufertigen um die Nieren- und Entzündungswerte zu überprüfen.

Sollten die Harnwege vollständig oder auch nur teilweise durch Harnsteine verstopft sein, sollte schnell gehandelt werden, um Ihrem Tier Schmerzen und Leiden zu ersparen und der ggf. tödlichen Harnvergiftung (Urämie) vorzubeugen. Suchen Sie daher immer zeitnah einen Tierarzt auf, wenn Sie erste Symptome bei Ihrem Hund oder Ihrer Katze beobachten.

In der Regel wird ein Harnkatheter gelegt, um den Abfluss von Urin zu gewährleisten und gleichzeitig kann darüber eine Urinprobe gewonnen werden.

Zur Entlastung der Nieren und Anregung der Harnproduktion kann eine Infusion verabreicht werden. Gegen die Schmerzen und/oder ggf. Harnwegsinfektionen können weitere Medikamente gegeben werden.

Das Entfernen von den Blasensteinen bzw. Harngrieß kann dann je nach Größe und Lage der Steine über Spülungen oder ggf. durch eine Operation erfolgen.

Nach Analyse des Harnsteines bzw. Harngrießes sollte zusätzlich eine entsprechende Fütterung erfolgen um weitere Steine aufzulösen bzw. diesen vorzubeugen. Hierfür stehen Ihnen entsprechende Spezialfuttermittel in unserer Praxis bereit. Wir beraten Sie dazu gerne!

Nach dem Feststellen/Entfernen von Blasensteinen oder Harngrieß sollte der Fütterungsplan strikt eingehalten werden, damit Ihr Liebling nicht noch einmal unter Schmerzen durch Blasensteine leiden muss.

Um das Bilden von Harnsteinen zu vermeiden oder diesen vorzubeugen, sollte stets auf eine ausgewogene Fütterung (v.a. in den Mineralstoffen) in hinreichender Menge geachtet werden. Achten sie zudem auf die ausreichende Trinkwasseraufnahme Ihres Tieres – besonders Katzen können hier wählerisch sein. Wir teilen mit Ihnen gerne Tipps und Tricks in unserer Praxis, wie Sie Ihr Tier zum Trinken animieren können.

Sie haben Fragen zum Thema Abdominaler Ultraschall bei Ihrem Heimtier?

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Gegen welche Erkrankungen muss ich meinen Hund impfen lassen?

Für Hunde ist der Schutz vor folgenden Erkrankungen wichtig:

  • Parvovirose (eine Durchfallerkrankung)
  • Tollwut
  • Leptospirose
  • Staupe
  • infektiöse Leberentzündung (Hepatitis contagiosa canis)

Hunde, die viel und engen Kontakt mit anderen Hunden haben, können auch gegen verschiedene Erreger des Zwingerhusten-Komplexes geimpft werden.

Da die Impfungen bei Welpen öfter und bei erwachsenen Hunden im 1-3 Jahres-Rhythmus wiederholt werden müssen, bietet sich folgendes Schema an:

Welpen sollten mit 8, 12 und 16 Wochen jeweils einmal geimpft werden. Danach wieder mit einem halben Jahr und 15 Monaten. Anschließend bekommt Ihr Hund jährlich abwechselnd einmal eine „große“ und einmal eine „kleine“ Impfung. Sprechen Sie uns gerne an, unser Welpen-Checkheft hilft Ihnen, alle Termine und die Entwicklung Ihres Welpen im Überblick zu behalten.

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Gegen welche Erkrankungen muss ich meinen Hund impfen lassen?

Für Hunde ist der Schutz vor folgenden Erkrankungen wichtig:

  • Parvovirose (eine Durchfallerkrankung)
  • Tollwut
  • Leptospirose
  • Staupe
  • infektiöse Leberentzündung (Hepatitis contagiosa canis)

Hunde, die viel und engen Kontakt mit anderen Hunden haben, können auch gegen verschiedene Erreger des Zwingerhusten-Komplexes geimpft werden.

Da die Impfungen bei Welpen öfter und bei erwachsenen Hunden im 1-3 Jahres-Rhythmus wiederholt werden müssen, bietet sich folgendes Schema an:

Welpen sollten mit 8, 12 und 16 Wochen jeweils einmal geimpft werden. Danach wieder mit einem halben Jahr und 15 Monaten. Anschließend bekommt Ihr Hund jährlich abwechselnd einmal eine „große“ und einmal eine „kleine“ Impfung. Sprechen Sie uns gerne an, unser Welpen-Checkheft hilft Ihnen, alle Termine und die Entwicklung Ihres Welpen im Überblick zu behalten.

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Gegen welche Erkrankungen muss ich meine Katze impfen lassen?

Bei Wohnungskatzen:

  • Katzenschnupfen
  • Katzenseuche

Bei Freigängern oder Aufenthalt in einer Tierpension außerdem:

  • Tollwut (bei Freigängern)
  • Katzenleukämie
  • infektiöse Bauchfellentzündung (FIP)

Und gegen was muss ich mein Kaninchen impfen lassen?

  • Myxomatose
  • RHD 1 & 2 (Chinaseuche)

RHD steht für Rabbit Haemorrhagic Disease (Chinaseuche). Die Erkrankung wird durch ein Virus verursacht. Jahrelang trat in Deutschland nur die Virusvariante RHD 1 auf, seit 2014 breitet sich nun auch die RHD 2 Variante aus. Die Erkrankung wird u.a. durch Zecken, Mücken, kontaminiertes Grünfutter oder durch direkten Kontakt übertragen. Nach einer Infektion kommt es meist innerhalb von 1-3 Tagen zum Tod.

Die bisherigen Impfstoffe decken nur die RHD 1 Variante des Virus ab, deswegen ist es notwendig Kaninchen noch mit einem speziellen RHD 2 Impfstoff zu schützen. Dieser neue Impfstoff liegt uns jetzt vor. Er muss in einem Abstand von mindestens 14 Tagen zu anderen Impfstoffen eingesetzt werden und alle 6 Monate aufgefrischt werden.

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